Herbstbrief 2020

Liebe „Gäste“ aus dem ehemaligen Alsterpark,
Liebe Freunde!

Endlich ist es soweit, erste grobe Schritte sind geschafft und wir können den ersten „neuen“ Kontakt aufnehmen.
Und wir möchten mit einem kleinen Erlebnis beginnen, dass uns sehr an die „gute, alte Zeit“ im Alsterpark erinnert hat.

Um an eine lang gepflegte Tradition anzuknüpfen, wollten wir uns am Martinstag einen schönen Gänsebraten zubereiten. Da wir ja nur zu zweit waren, wurden daraus dann nur zwei Keulen, die ja lange nicht so aromatisch schmecken, wie eine ganze, duftende Gans. Und wir dachten mit etwas Wehmut (nicht Vermouth!) an die üppigen Büffets voller Gänse, den wunderbaren, herbstlichen Vorspeisen und natürlich die vorweihnachtlichen Süßigkeiten, die wir für Sie und alle anderen Gäste und auch für uns im Alsterpark jedes Jahr zum Martinstag zubereiten konnten. Das war immer sehr schön und wir vermissen es sehr!
Aber wir planen fest: In Zukunft möchten wir zwar keine Gastronomie betreiben, allerdings wieder kochen (auch für Gäste), Büffets und Menüs gestalten und uns mit dem Anbau von Gemüse, Kräutern und Früchten beschäftigen. Aber dazu später mehr.

Die ersten groben Schritte, die wir bewältigt haben, dass sind vornehmlich die schmerzliche und komplette Auflösung des schönen, kleinen Restaurants an der Alster und unser Verlassen des Ortes, an dem wir nicht nur Sie empfangen und herzlich bewirtet, sondern eben auch 20 Jahre gewohnt, gelebt und gearbeitet haben.
Zu den ersten Schritten gehört natürlich auch unsere „Erholung“ – physisch wie psychisch – von dieser einnehmenden und mitunter sehr anstrengenden Arbeit.
Und, weil wir eben so sind, wie wir sind, gehört zu dieser „Erholung“ auch gleichzeitig die Planung und Gestaltung unseres neuen Projektes.

Wie die meisten von Ihnen wissen, befindet sich unser neues „Projekt“ in Süd-West Frankreich, in der Gascogne im Gers, in Nord-Süd-Richtung etwa zwischen Bordeaux und den Pyrenäen, in Ost-West-Richtung etwa zwischen Toulouse und dem Atlantik. Es ist ein schönes großes Haus, in dem wir Zimmer vermieten möchten, ein ehemaliges Weingut, gelegen auf einer Anhöhe inmitten von Weinfeldern. Es heißt Esplavis, Häuser oder kleine Ansammlungen von Häusern tragen in Frankreich einen Namen, in unserem Falle gemeinsam mit dem umliegenden Weingut.

20 Jahre unbewohnt, es gibt also wieder einmal viel zu tun und aufzubauen, zu gestalten und zu planen. Das war und ist sehr spannend und schön und erfrischend kreativ. Zum Glück hatten wir schon etwas Zeit und einige grundlegende Arbeiten konnten bewältigt werden. Dennoch haben wir zu kämpfen mit den Besonderheiten südfranzösischer Handwerker – „une promesse gasconne“ oder auch „promesse de l‘air“ ist immer eine vage Zusage – und wir haben uns damit abgefunden, dass wir vor Ort sein müssen, damit etwas passiert und weil zu den noch immer ausstehenden Arbeiten die Installation der neuen Heizung gehört, ziehen wir erst im kommenden April um, wenn es auch ohne Heizung schön warm ist. Und sobald wir dort angekommen sind, lassen wir Sie Teil haben, an den weiteren Entwicklungen unseres neuen Projektes.

Wir hoffen sehr, dass die jetzige extreme Verbreitung des Virus nicht zu lange andauert und wir alle diese Zeit unbeschadet überstehen.

Es ist kaum zu fassen, in zwei Wochen ist schon erster Advent und die Vorweihnachtszeit beginnt.
Nur dieses Mal wird sich ein Gefühl der Vorfreude wohl nicht einstellen wollen.
Zu groß ist die Angst und die Verunsicherung, was weiter geschehen wird.
Aber daraus kann auch ein besonderer, ganz einfacher Wunsch erwachsen:
Das wir Weihnachten einfach nur mit unserer Familie zusammen sein können.

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und vor allem natürlich Gesundheit.

Bis bald,
Ihre Julia und Nic Hoche